Ich kenne die Definition von Inklusion. Sie auch?
Raúl Aguayo-Krauthausen ist deutscher Aktivist für Inklusion, der sich für soziale Projekte einsetzt und selbst einige Projekte ins Leben gerufen hat. Krauthausen hat Osteogenesis imperfecta (umgangssprachlich „Glasknochen“), ist kleinwüchsig und nutzt einen Rollstuhl. Er lebt in Berlin-Kreuzberg. Seit Oktober 2015 moderiert er die Talkshow Krauthausen – Face to Face auf Sport 1.
Der Mann, der gleichlautend mit dem Titel seines Buches von sich selbst sagt „Dachdecker wollte ich eh nie werden“, studierte Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation an der Universität der Künste Berlin sowie Design Thinking an der HPI School of Design Thinking und ist zudem ausgebildeter Telefonseelsorger.
Im Interview mit Raul Krauthausen sprechen wir kritisch über das Thema Inklusion. Darüber, wo wir aktuell stehen und woran es mitunter hapert. Dabei spielt auch die Therapie eine Rolle.

Es liegt keine Behinderung vor, während wir diesen Podcast aufzeichnen, es sei denn ihr hättet dafür ein Studio im 4 Stock angemietet – in einem Gebäude ohne Aufzug.
Gedankenauszug aus dem Podcast mit Raul Krauthausen
Im Podcast sprechen wir unter anderem darüber, dass sich Behinderung durch ein Zusammenspiel von Umwelt und Individuum definiert. Schnell stellt sich die Frage der Verantwortung, wenn es um Inklusion geht. Viele Aspekte sind nicht trennscharf. Mit Aufklärung allein kommt man nicht weiter.
Bei Inklusion geht es nicht darum dem Nachbarn zu erklären, dass Behinderte auch Menschen sind. Das ist eine Binsenweisheit und Werbemassnahmen, die in diese Richtung zielen, haben ausgedient.
Würde man dieses Geld zum Beispiel in einen Aufzug investieren, würden behinderte Menschen wirklich davon profitieren.
Deutschland ist Weltmeister darin Menschen mit Behinderung auszusortieren
Es ist der Zorn darüber, der Krauthausen motiviert, die Öffentlichkeit zu erreichen um wirklich auf die Belange von Behinderten aufmerksam zu machen. Über Behindertenfeindlichkeit ausschliesslich mit nicht-Behinderten Menschen zu diskutieren scheint immer noch ok zu sein. Doch daran muss sich etwas ändern.